Sie lieben und sie streiten sich, jeder für sich hochindividuell, mit schöpferischem Eigensinn, in ständigem Austausch und gegenseitiger Inspiration, aber oftmals auch in harter Konkurrenz. Es gibt wohl kaum eine spannendere künstlerische Kooperation als das Zusammentreffen von zwei kreativen Liebenden. In einer kleinen Reihe wollen wir gemeinsam verschiedene Künstlerpaare und ihre Arbeiten erforschen. Wer beeinflusst wen? Hat die Beziehung Auswirkungen auf das Werk? Neben der Kunst erfahren wir hier natürlich auch einige persönliche Anekdoten. Dass eine Künstlerliebe auch verhängnisvoll sein kann wird an dem Beispiel von Pablo Picasso und Dora Maar deutlich. Während Picasso durch die Begegnung mit der jungen, aufstrebenden Fotografin zu neuen Ansätzen in seiner Kunst findet, stand Dora Maar immer im Schatten seiner dominanten Person. Doch war sie diejenige, die beispielsweise sein berühmtes Werk Guernica fotografisch begleitete, eigene Akzente setzte und wiederum Picasso zu fotografischer Arbeit anregte. Ihre einseitige Rolle als Muse und Model Picassos wird dem eigenständigen surrealistischen Werk nicht gerecht, so dass sich hier ein genauerer Blick lohnt! In Kooperation mit der vhs Straubing.
In dieser Reihe besprechen wir jeweils einen Maler oder eine Malerin und ausgesuchte Werke hinsichtlich Komposition und Wirkung aus der Sicht eines Betrachters und Künstlers. An diesem Abend geht es um Lovis Corinth. Der Kursleiter ist kein Kunsthistoriker sondern Künstler. Er diskutiert die Wirkung von Sujet, Komposition, Farben, Licht, Maltechnik und Pinselführung mit den Teilnehmern und beschreibt gestalterische und maltechnische Aspekte ca. dreier Werke des Künstlers. Was spricht warum an? Er stellt diese in den historischen Zusammenhang. Michael Moesslang studierte Grafik Design in München und malt seit Jahrzehnten künstlerisch. Er ist Mitglied im BBK Berufsverband Bildender Künstler und stellt international aus. Sein bevorzugtes Medium ist Öl, seine Motive sind figürlich inklusive Akt und Porträt. Im Brotberuf ist er Business-Trainer und Vortragsredner. In Kooperation mit der vhs Oberland.
Mit dem im April 1919 veröffentlichten vierseitigen BAUHAUS-Manifest nimmt die radikale Ästhetik eines "Weniger-Ist-Mehr" in Weimar reale Gestalt an. "Das Bauhaus erstrebt [...] die Wiedervereinigung von Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Handwerk zu einer neuen Baukunst." Was und wer inspirierte Walter Gropius zu seinem Lebenswerk? Wann begann die Bauhaus-Geschichte tatsächlich? Wie kam das Bauhaus nach Weimar? Wie nach Dessau? Warum legte Gropius 1928 seinen Direktorposten nieder, verließ das Bauhaus? Wie reagierte Gropius auf den nationalsozialistischen "Geist der neuen Zeit", der 1933 auch den Bund Deutscher Architekten vereinnahmte? Im Herbst 1934 ging Gropius nach England - als "Emigrant"? Wie kam er im Frühjahr 1937 nach Chicago, an die Harvard University? Die Antworten liefert der Vortrag WALTER GROPIUS (1883 - 1969) - DER ZEIT VORAUS, in einer spannenden Dramaturgie, mit zahlreichen PowerPoint-Folien, gestützt auf umfangreiche Recherchen; und das private Leben von Walter Gropius kommt auch nicht zu kurz: seine problematische Ehe mit Alma Mahler; die zweite Ehe mit der jüngeren Ilse Frank. Und wie erging es dem Husaren-Leutnant an der Westfront? Obwohl mehrfach verwundet, bei einem Erkundungsflug abgeschossen, im Sommer 1918 verschüttet und als einziger Überlebender gerettet, hat Walter Gropius nur wenige Wochen nach dem am 11. November 1918 ausgerufenen Waffenstillstand die Kraft, seine Vision - "das Einheitskunstwerk - der große Bau" - tatkräftig anzugehen.